Aufgrund der Intervention der Bundesnetzagentur (die ueberwachen das Internet 😉 ) mussten einige Bildbeitraege im letzten Beitrag wegen unerwuenschter und unangebrachter Inhalte angepasst werden. Ich bitte die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen.

 

Der Berg ruft

Der Schliessmechanismus unseres Badezimmers ist mit einer Zeitschaltuhr verknuepft. Man hat also fuer dass komplette Programm immer nur wenige Minuten Zeit. Egal ob man sich duschen oder mal ein delikates Geschaeft verrichten will. Nach spaetestens 5min droht die Tuer zum Paradies aufzuspringen und die traurige Wahrheit zu offenbaren.

Trotz der erschwerten Bedingungen verlief die Morgentoilette ohne nennenswerte oder unerwuenschte Vorkommnisse.

Fuer 08:30 waren wir zum Fruehstueck verabredet. Und das obwohl die Verkoestigung schon um 08:00 begann. Ich weiss nicht, wie Junior Muddi diesen Termin abgerungen hat. Erwartungsgemaess war Muddi schon um 05:59 aufgestanden, hatte sich huebsch gemacht, ihr Kostuem angelegt, das Motorrad geputzt, die Strecke vorbereitet und ihr Gepaeck am MoFa verzurrt. Und nun sass Muddi um 08:29 gedankenversunken am Fruehstueckstisch, und nippte entspannt am Kaeffchen. Punkt 08:30 kommen Junior und ich ins Restaurant gestuerzt und erwarten natuerlich Anerkennung fuer unsere Puenktlichkeit. Die wird aber nur mit einem mueden Laecheln quittiert. Ueberraschen kann ich Muddi trotzdem, als ich verkuende, dass meine Koffer bereits gepackt und an die Mopete geklebt sind. Einer zuegigen Abreise nach dem Fruehstueck steht also wahrscheinlich nichts mehr im Wege. Los gehtÂŽs!!!

Bis 12:00 ist uns bestes Wetter versprochen. Ab 12:00 muss mit Regen gerechnet werden. Der Tag kann also starten. Ich mache vorsichtshalber noch einen Wettercheck und stelle fest …


… das Wetter sieht vielversprechend aus. Egal wohin man schaut, ueberall Wolken. Aber wir haben keine Zeit fuer Bedenken, der Grossglockner ruft. Muddi auch, den Junior naemlich auf dem Telefon. Weil der gerade den Departure Slot von 10:30 platzen laesst. Wir haben doch keine Zeit. Muddi ist schon seit 5h wach und schlaeft bald wieder ein.

Kaum dass wir losgefahren sind vermeldet Junior, dass sich in seinem Spielzeugtank langsam Staub sammelt und er anfangen muss zu husten, wenn wir nicht bald mal eine Tankstelle finden. An der Zapfsaeule treffen wir auf eine Gruppe Harley-Fahrer. Junior nimmt sofort Kontakt auf. Denn einer der Fahrer hat eine 360 Grad Kamera an seinem fahrenden Fernsehsessel montiert. Allerdings spricht der Kollege nur englisch. Es handelt sich um eine Truppe aus Kuwait, wie unschwer an den Kennzeichen zu erkennen ist. Zu spaet wird uns bewusst, dass es sich um einen arabischen Prinzen mit seinem Hofstaat handeln muss, der mal schauen will, wo sein Oel so versickert. Ich glaube nicht, dass die auch nur einen einzigen Cent fuer das Benzin bezahlt haben. Und so lassen wir vollkommen geistesabwesend mal wieder eine Chance auf ein priveligiertes Leben im Luxus verstreichen. Aehnlich erging es uns ja in Schottland, als unser Vorsprechen zur Adoption durch das Koenigshaus von einem einzelnen Crew-Mitglied sabotiert wurde.

Nach ca 70min erreichen wir die Grossglockner Hochalpenstrasse. Die ist leider nur nach Passieren einer Schranke befahrbar. Junior bezahlt dafuer 90,-EUR. Muddi und ich kommen kostenlos rein.

Dafuer bekommt er 3 schicke Aufkleber und eine Informationsbroschuere.

Junior ist gluecklich. Muddi und ich allerdings nicht mehr so sehr, als uns der Schrankenwaerter die Wetter- und Verkehrsbedingungen aufzaehlt.

110850Z 290005KT 250V350 OVC0000 +RA VCTS 05/05 Q989 NOSIG

Klartext: Scheisswetter mit Sichten unter Null bei Temperaturen knapp ueber Null. Junior hat nix verstanden. Aber er ist selig. Was so ein Sticker alles bewirken kann. Frohen Mutes fahren wir los. Uns naehrt die Hoffnung, dass der nette Herr am Einlass nur etwas uebertrieben hat. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Dafuer aber endgueltig. Das Wetter wird noch schlimmer als angekuendigt. Die Temperatur sinkt ueberproportional zur erreichten Hoehe ueber dem Meeresspiegel. Die Luftfeuchtigkeit schiesst auf weit ueber 100%. Damit ist die Saettigung der Luft endgueltig ueberschritten. Das Wasser faellt in dicken Tropfen. Leider nicht nur von oben. Es kommt von allen Seiten. Die Sicht ist bereits unter Null. Autofahrer schieben ihre Fahrzeuge. Radfahrer in duennen Laibchen treten mit aller Kraft in die Pedale, um die Koerpertemperatur hoch zu halten. Da es heute morgen aber keinen Dress-Code gab, bin ich unter dem regendichten Schutzanzug nur mit Bikini bekleidet. Bei den sinkenden Temperaturen und sich immer weiter auftuermenden Schneemassen keine so gute Wahl.

Nachdem sich alle etwas von dem Schnee fuer unterwegs abgefuellt haben, geht es weiter. Der Gipfel ruft. Wir parken am Panorama-Restaurant direkt vorÂŽm Eingang. Junior und ich nehmen den glaesernen Fahrstuhl mit Blick in den Abgrund, waehrend Muddi sich in knapp 10.000ft Hoehe die Treppe hochschleppt. Als wir aus dem Lift aussteigen, schaue ich dem Hund von Baskerville direkt in die Augen. Ok, nicht direkt. Ich muss etwas nach oben schauen. Dieser Hund ist so riesig. Wenn man mit dem Gassi geht, muss man einen Rollkoffer mitnehmen, um die Droppings aufzusammeln und ohne Rueckenschaden bis zum naechsten Abfalleimer zu transportieren. Beim Versuch ein Foto von dem Tier zu machen, hat mir der Pfiffi die Kamera aus der Hand gefressen. Heute also kein Foto!

Bei einem Kaeffchen schauen wir uns an, wie schoen das Panorama ohne Nebel ist. Der Eintritt hat sich gelohnt!

Und es wirkt. Nachdem wir uns etwas erholt haben, lichtet sich der Nebel und gibt die Sicht auf einen Bergsee frei.

Doch bevor es weitergeht, noch kurz eine Runde kuscheln. Junior schaut angewidert in die andere Richtung.

Dann noch der obligatorische Frischecheck.

Und ein Familienfoto.

Jetzt kannÂŽs weiter gehen. Wieder unten am Parkplatz, entdeckt Junior unterhalb der Reling zwei Murmeltiere.


Bei der Gelegenheit faellt mir auf, dass er Muddi®s Hintern geerbt hat. 😉

Das Wetter wird immer besser. Und wir naehern uns langsam unserem Ziel.

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Zum Abschluss des Tages gibt es noch einen Wein und Pommes. Dann istÂŽs gut fuer heute.

Gute Nacht

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VonVader

Ein Gedanke zu „Strasse mit Aussicht“
  1. Hallo Freunde der nassen Strassen, bei dem Wetter gestern konntet Ihr bestimmt Euer neu gewonnenes Wissen aus dem Enduro-Training anwenden, oder? Nasse, glitschige StrassenverhĂ€ltnisse, aber trotzdem ’ne gute Figur auf der Mopete machen und elegant den Pass hochjuckeln.
    Bei uns war es tagsĂŒber ruhig/ alles normal. Aber abends oder nachts scheint hier die Post abzugehen. Heute Nacht um 03:00 Uhr bin ich durch ein Knall-Bumm-Peng-GerĂ€usch geweckt worden. Es klang, als ob einer am Carport herumturnt und irgendwie Probleme dabei hat. Das Fenster stand weit auf, die Jalousie halb runter. Ich schaue unter der Jalousie hindurch und plötzlich lĂ€uft eine Art ZomBiber oder Nutria quer ĂŒber unseren Carport. Wie auch immer er da hoch gekommen ist (daher wohl die lauten GerĂ€usche). Es war definitiv keine Katze und kein Marder. Erst recht keine Maus oder Ratte. Groß, vorn und hinten rund, ĂŒberall dunkles Fell, kurze Beinchen… Ich war froh, dass wir ein Fliegengitter vorm Fenster haben. Obwohl, so ein ZomBiber zernagt so’n Ding bestimmt in 2 sec. Jedenfalls rennt er wie angestochen quer ĂŒber den Carport und dann ist es plötzlich still. Ich kann ihn nicht mehr sehen. Er muss sich an der Stelle, wo Nachbars Kletterrose hochrankt in die Tiefe gestĂŒrzt haben. Ich vermute, es hat sich um einen stark suizidgefĂ€hrdeten ZomBiber gehandelt. Ob ich die Tage mal hinterm Carport nachschaue? Denn so eine ZomBiber-Leiche fĂ€ngt bei der Hitze bestimmt auch schnell an zu riechen, oder?
    Naja, mir kommt es komisch vor, was hier nachts alles so abgeht. Vielleicht war er es auch, der meine Gartenschuhe mitgenommen hat, die nachts immer vor der TĂŒr standen?
    Doch nicht nur draußen steppt der BĂ€r, sondern auch im Haus. Leo hat heute Nacht Experimente gemacht und unsere SchlafgerĂ€usche mit dem iphone aufgenommen. Heute frĂŒh haben wir uns dann diverse Sachen angehört: im Schlaf reden, jammern, grunzen, schmatzen, husten usw. Das schlimmste ist aber, dass da jemand im Schlafzimmer war, der wie ein ausgewachsener BĂ€r geschnarcht hat. Da sich das wirklich nicht ladylike angehört hat, kann es einfach nur der Leo gewesen sein 😉
    #zombibererobernsheephome#carportsiuzid#schnarchwandeln#diewelthörtmit#

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