Wenn ich abschließend über unsere Motorradtour durch Slowenien nachdenke und darüber erzähle, komme ich ins Schwärmen. Schon im Vorfeld unserer Reise hörten wir von tollen Landschaften, Bergen und Meer, aufgeschlossenen und freundlichen Menschen, also insgesamt von einem Land, das durchaus als Vorbild für Europa gelten kann.

Vader, Junior und ich haben diese Gegend eine gute Woche erleben dürfen. Und ich spreche für uns alle drei: Es ist alles wahr!

Mit dem Motorrad dieses Land zu durchqueren ist einfach ein Traum. Da gibt es zum einen die tollen kleinen Straßen, auf denen man gefühlt stundenlang keinem Auto begegnet. Irgendwann sind wir auf dem Bordfunk dazu übergegangen, uns vor den wenigen Autos zu warnen, denn die Landschaft und die Kurven lassen den Kopf eines jeden Motorradfahrers glauben, ganz allein auf dieser Welt zu wandeln. 

Ich hatte phasenweise das Gefühl, dass in Slowenien die europäische Hauptproduktionsstätte für Straßenkurven angesiedelt ist und das Land deshalb günstig an alle Arten von Kurventeilen kommt. Geradeaus Straßenteile werden scheinbar ganz woanders produziert und aus logistischen oder emotionalen Gründen gar nicht erst nach Slowenien importiert.

Um uns hin und wieder von den Kurven zu „erholen“, denn das geht ganz schön auf die Seitenflanken der Motorradreifen, mussten wir gezwungenermaßen neben die Straßen ausweichen. Das ist in Slowenien noch legal möglich und hat uns ganz neue Perspektiven eröffnet. Nachdem Vader und ich eine Woche vor der Reise an einem Offroad-Training teilgenommen hatten, konnten wir unserem Junior einige Theoriekenntnisse beibringen, die wir dann gemeinsam in aller Ruhe und mit viel Spaß vertieften. Vader nennt das in unserem Bericht „Motorrad-Vegetarier“, was ziemlich zutrifft, denn die Veggiestraßen waren schon ziemlich lang und hätten durchaus noch ein bisschen zahlreicher sein können. Gemüse ist ja bekanntlich auch sehr gesund, hat aber den Nachteil, dass man nicht so schnell vorankommt. Muss wohl am verlangsamten Stoffwechsel liegen. Deshalb war unsere gefahrene Gesamtstrecke dieses Mal nicht so sehr beeindruckend:

Etwa 3000 km in 9 Tagen mit einer Gesamtfahrzeit von 50 Stunden…

 

Die in der Überschrift erwähnten Höhen und Tiefen beziehen sich nicht auf Gutes und Schlechtes sondern stehen für die vielen Berge sowie das Meer und die Seen, die dieses schöne Land zu bieten hat. An jedem Ort, den wir besuchten, trafen wir auf nette und hilfsbereite Menschen. Selbst ohne der Sprache mächtig zu sein, was auch recht schwierig ist, wenn man dafür das gesamte Alphabet in einem Wort sagen können muss und Vokale extra kosten, war es jederzeit möglich in verbalen Austausch zu treten. Dabei haben wir viel gelacht, was neben dem Gemüse auch wieder unserer Gesundheit zu Gute kommt. 

Apropos gesund: In diesem Land scheint es eine Häufung an sehr schönen Menschen zu geben. Überall wo ich mich umschaute, waren fast ausschließlich hübsche Menschen zu sehen. Meine Theorie dazu ist, dass der Genpool in Slowenien durch die herzlichen und gegenüber Fremden sehr aufgeschlossenen Menschen in den letzten Jahrhunderten immer wieder aufgefrischt wurde. Andererseits könnte es auch daran liegen,  dass das stundenlange einsame Wandeln auf menschenleeren Pfaden, nur in Begleitung von Junior und Vader, die Messlatte doch recht weit nach unten bewegt hat.

Sei es drum, wir hatten eine richtig tolle Tour und haben viel gelacht. Ich bedanke mich ganz herzlich bei unseren Familien für die freien Tage. Die Motorradtouren der letzten Jahre sind für uns alle immer wieder eine geile Zeit und ich drücke uns die Daumen, dass noch ein paar Wiederholungen folgen werden bis wir alt sind und nicht mehr auf den Bock steigen können.

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VonMuddi