Nachdem wir unser Offroad-Training unverletzt und erfolgreich als Helden abgeschlossen haben, wenden wir uns nun groesseren Zielen zu.

Wie erwartet hat Muddi beim Training Ihr MoFa mehrfach weggeworfen. Und wie immer hat sie es nicht geschafft, irgendetwas daran kaputt zu kriegen. Mir hingegen waere das gleich beim ersten Versuch gelungen. Ich hab´s aber nicht ueber´s Herz gebracht, die Mopete wegzuwerfen.

Mit viel juristischem Geschick und nach Hinterlegung einer nicht unerheblichen Kautionssumme gelang uns eine spektakulaere Flucht. Und jetzt sind wir auf dem Weg nach SLOWenien. Als Sprachsachverstaendigen fuer Suedost-Europa haben wir Junior mitgenommen, der der aufmerksamen Leserschaft schon von unserer Frankreich-Tour bekannt sein duerfte. Die anderen Rollen sind verteilt wie eh und je. Muddi ist fuer die Navigation zustaendig, ich fuer`s Noergeln und die Reiseleitung.

Nachdem ich die Persoenlichkeitsrechte und Reisepaesse einkassiert habe, kann´s losgehen.

Nach 150m muessen wir das erste mal halten, weil meine Unterhose verrutscht ist.
Nach 250m verfahren wir uns das erste mal, weil Muddi eine Abkuerzung kennt. Das Ergebnis: wir zuckeln durch die Wohngebiete/ 30-Zonen von Schaafheim. Das geht ja gut los.

Ausserdem hat Muddi vor Reiseantritt den Dress-Code ausgegeben. Und der besagte, dass ich mir mein Merino-Schaf unterziehen sollte, um die hohen Temperaturen abzuleiten.

Was gegen Kaelte hilft, hilft auch gegen Hitze.

Na klar! Die Erloesung kommt uebrigens in Form eines Hitzschlags. So lange wollte ich allerdings nicht warten. Und deshalb habe ich auf einem oeffentlichen Parkplatz an der Bundesstrasse einen Striptease vorgefuehrt, um das Unvermeidliche zu vermeiden. Das hat natuerlich eine Menge neugieriger Blicke auf mich gezogen. Muddi und Junior sind damit recht gelassen umgegangen. Die beiden jungen Damen in ihrem Golf haben ihre Pause jedoch etwas verkuerzt und nach dem Anbremsen und kurzer Einschaetzung der Situation wieder Gas gegeben, noch bevor die Raeder zu einem vollstaendigen Halt gekommen sind.

Bei der naechsten Pause versucht Junior, das Gelernte anzuwenden. Er will sich auch einem vorzeitigen Ableben entziehen und sich folgerichtig um ein paar Kleidungsstuecke erleichtern. Bei der Gelegenheit stellen wir fest, dass er die falschen Socken angezogen hat.

Da er vor der Abfahrt aber noch mal … muss, faellt die Erleichterung anders aus, als geplant. Er vergisst tatsaechlich, die Thermounterwaesche auszuziehen.

Das macht aber nichts, weil uns naemlich in Oesterreich die Sintflut erwartet. Es ist ein Wunder, dass die Alpenrepublik keinen Zugang zum Meer hat. So wie das Wasser vom Himmel, so stuerzt auch die Temperatur. Nicht auf uns herab. Aber doch ins Bodenlose. Alle sind froh, vorgesorgt zu haben. Moment mal!? Da meine Vorsorge der Sorge um einen Hitzetod weichen musste, bin ich jetzt quasi nackt und den Naturgewalten ausgeliefert. Ich haette es wissen muessen. Wie konnte mir nur so etwas passieren?

Zwischen den Wolkenbruechen tauchen wir immer wieder kurzzeitig auf, um Luft zu holen. Dadurch wird die letzte von zehn Stunden Fahrt recht kurzweilig und geht vorbei wie im Flug. Fuer heute ist´s genug. Erst mal ab in´s Hotel.

Gute Nacht!

 


Anmerkung der Redaktion: Einige der Bildinhalte mussten auf Anforderung der Bundesnetzagentur angepasst/ veraendert werden.

ATTN: Die Navigation wurde geaendert.

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VonVader

2 Gedanken zu „SLOWenien“
  1. Ich habe nicht ganz verstanden, wieso Junior vergisst, sich umzuziehen… Da hätte Muddi mal besser aufpassen müssen anstatt Selfies zu machen… Ich habe meinen Kindern immer erzählt, Muddis haben auch hinten Augen und sehen alles…
    Wir haben letzte Nacht Besuch von einer wildschweingroßen Spinne gehabt. Erst wusste ich gar nicht was los ist. Leo und ich schauen gemütlich fern und sind fast schon weggedöst, da fängt der Len an, oben wie ein Wilder rumzukloppen. Ich dachte, er zerlegt sein Zimmer. Mein nächster Gedanke war: ok, das muss er dann aber selbst bezahlen. Ich kam gar nicht dazu, wieder wegzudösen, weil er ganz laut „Mammmmaaaa!“ rief. Ich solle ihm helfen. Wobei denn? Sein Zimmer auf den Sperrmüll zu tragen? Als ich hochkam, sah ich das Elend. Es hing an der Decke, groß wie ein Wildschwein, behaart wie ein Mann über 50. Auf meine Frage hin, was er hier triebe und so ein Krach macht, sagt er, sie sei vorher auf dem Boden rumgekrabbelt und er hätte mit den Füßen aufgestampft, um sie zu verjagen. Aha. Das muss ja ein heftiger Tanz gewesen sein, denn unten hatte ich das Gefühl, er haut mit dem Hammer seine Möbel kaputt. Ich muss ein Lachen unterdrücken. „Nimmst du ein Glas und eine Unterlage und trägst sie raus.“ Angsterfüllte Augen schauen mich an. Ok. Ich alte Omi also mitten in der Nacht auf den Tritthocker gekrabbelt und das Monster eingefangen und in den Garten gebracht. Ich war der Meinung, Len muss das auch üben, schliesslich will er ja irgendwann mal seine eigene Familie/ Frau vor Riesenspinnen beschützen. Und in 4 Wochen will er zum Camping. Na gut. Beim Reingehen ins Haus bemerken wir im Flur ein kleineres Modell der Monsterspinne von oben. Nun aber: Konfrontationstherapie. Len ist dran und muss sie im Glas hinausbefördern. Klappt alles gut. Bis auf, dass er das Glas nur mit einem Topflappen anfassen will und beim Entlassen der Spinne auf dem Rasen einen Schütteltanz aufführt, weil er sich so ekelt. Na gut, ich betrachte die erste Therapiesitzung dennoch als erfolgreich beendet. Nun können wir alle beruhigt schlafen gehen. Da sagt der Leo „Bestimmt hat die Riesenspinne oben ihre Eier abgelegt und bald krabbeln da ihre Kinder rum.“ Mh, was ein Gute-Nacht-Satz für Len, der offensichtlich unter Arachnophobie leidet.

  2. Ihr schreibt alle so coooool, einfach herzerfrischend und alles leicht vorstellbar, als wenn man mittendrin in der Situation ist !!!!!!!!danke und weiter so—haben große fFreude dran
    Lg und gute erlebnisreiche Weiterfahrt

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