Denkt, es wäre gestern. Mein Beitrag ist aus technischen Gründen verspätet.

Vadder muss heute früher ins Bett. Er hat die letzten Nächte durchgemacht, obwohl er versprochen hat, früh schlafen zu gehen. Alles muss man hier zweimal sagen.

Jedenfalls ist heute Muddi mal dran mit Buchstabieren.

Der Tag ging los wie jeden Morgen mit dem Frühstück. Die Franzosen sind doch ein recht merkwürdiges Völkchen, was ihre Frühstücksangewohnheiten angeht. Die können zwei Meter lange Baguettes machen, die man als Wanderstöcke benutzen kann und kriegen es nicht hin, dazu die passenden Teller zu servieren. Es stellt sich also oft als größere Herausforderung dar, den Tisch nicht mit Krümeln zu übersähen.

Vadder hat zwar heute Nacht nur etwa fünf Stunden geschlafen (die letzten Nächte waren auch nicht besser), aber als er heute morgen aufwachte, schien es ihm ein Bedürfnis zu sein uns zu zeigen, dass er der Herr im Hause ist. Wie macht man das am besten? Genau, man packt seine Cojones aus. Niemand im Frühstücksraum war irgendwie beeindruckt

Daraufhin fiel unserem Jüngsten ein, dass er mal gehört hat, wenn man das Wasser auf 150 Grad Celsius erhitzt, werden die Eier schneller hart. Hmmm…

Ziel des Tages war heute Saint Tropez. Ein kleines beschauliches Küstenstädtchen, mit wenigen Einwohnern und Fahrzeugen. Die Leute leben hier von Fischfang und Rentierjagd.

Genau das richtige für Vadder. So glaubte er jedenfalls. Dazu später mehr.

Junior wurde zum Waschen und Aufhübschen geschickt, wie jeden Morgen. Aber wie üblich gab es nur eine flapsige Antwort. Hoffentlich ist die Pubertät bald vorbei.

„Ich brauch mich nicht fertig machen, ich seh immer gut aus.“

Also los, unter dem Helm sieht’s eh keiner.

Die Wetter-App hat sich heute mal Mühe gegeben und uns sonniges Wetter prophezeit. Hat auch hingehauen.

Bei traumhaften Bedingungen ging es auf den ersten Pass. Mit 2715 Metern der zweithöchste befahrbare Pass in den Alpen. Den höchsten haben wir gestern schon bestiegen. Dort oben allerdings war es doch ein bisschen frisch um die Nase. Bei zwei Grad Celsius muss man dann schonmal die Griffheizung benutzen. Gut dass wir fast alle eine dabeihaben.

Zurück im Tal war natürlich erstmal ein Tankstopp angesagt. Aber wie immer nur für eine der Maschinen. Und schnell bei der Gelegenheit alle überflüssigen Bekleidungsstücke abwerfen, denn nun sollte es stetig wärmer werden, bis Vadder am Nachmittag schlussendlich fast einen Koller in seiner Kluft bekam, weil die Südfranzosen es nicht schaffen, einfach mal deutsche Temperaturen einzustellen. Wir hatten schweißtreibende Temperaturen um die 25 Grad.

Bei dieser Gelegenheit wollte ich mal die Rollenverteilung in der Gruppe in Frage stellen. Also Mudder, Vadder und Junior. Wenn jemand sich ständig nicht entscheiden kann, am Essen mäkelt und immer nur hinterherfahren will, um in der Weltgeschichte herumzuträumen,  wessen Rolle ist das dann? Kann jeder selbst entscheiden.

In Saint-Tropez angekommen, haben wir unsere gebuchte Ferienwohnung schnell gefunden. Bis auf dass wir von einer alten Dame begrüßt worden sind, die nur französisch und italienisch spricht und der eigentliche Besitzer der Wohnung jetzt glaubt, dass Junior und Vadder miteinander verheiratet sind, lief eigentlich alles recht easy.

Wir wurden auch aufgefordert unsere Ausweise abzugeben, wie er uns erklärte wegen der Terrorgefahr. Als er Juniors Ausweis angesehen hat, brummelte er irgendwas von Terrorist in seinen Bart und dampfte mit unseren Dokumenten ab in sein Haus, um sie zu kopieren. Sicher ist es besser den Eindruck einer Ehe aufrecht zu halten. Das macht vertrauenswürdig. Oder man sollte einfach nicht sagen: „We are all married“ ohne eine weitere Erklärung.

Die Stadt Saint-Tropez entpuppte sich übrigens nicht als kleines, beschauliches Fischerstädtchen. Große Autos und Yachten, viele hübsche Menschen, die ihr Geld zur Schau tragen. Und mitten in der Rushhour kamen wir hier an. Da hat wieder einer mächtig gejammert, weil es dazu auch noch unerträglich heiß war. 😉

Nach den unglaublich tollen Eindrücken des heutigen Tages, lege ich mich nun zur Ruh. Es muss ja nicht immer erst Mitternacht werden.

Ach ja, wer bis hierhin aufmerksam gelesen hat und sich nun fragt, was die Überschrift mit dem gerade gelesenen Text zu tun hat: NIX!

Gute Nacht! 🙂

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VonMuddi

Ein Gedanke zu „Das hamm die Schafe auch über ihren Brustwarzen“
  1. „We are all married…“ wahrscheinlich wirkten die beiden so vertraut miteinander, dass es nur logisch erschien, dass sie… 😂. Hoffe, du hast es nicht persönlich genommen, dass euer Portier nur zwischen Vader und Junior eine engere Verbindung ausmachen konnte… 😂
    Aktuell hast du ganz schön viel zu tun, liebe Muddi: ein trödelnder und tagträumender Vader und ein pubertierender Halbwüchsiger. Irgendwie erinnert mich das grade an zu Hause bei uns 😉…
    Wir Muddis müssen zusammenhalten. Daher weiter so. Du machst das prima! Ansagen und durchziehen. Und wenn sie nicht spuren, mach es wie Louis: dramatisch schauen, wild mit den Armen wirbeln und zornig „Ja! Nein! Oh…!“ rufen. Bringt zwar nichts, aber du fühlst dich dann besser. In diesem Sinne 🤗.

    #united#mommyspower#strictorders#toughlove#

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